Linux in Myanmar / Burma

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Nay Lin Thun und Aung Kyaw Moe bei der Installation von Linux Mint Foto: Karl Bruch

Eigentlich braucht man nur um die Ecke zu gehen, ein paar Schritte aus dem Tor der Phaung Daw Oo Monastic High School, dann Richtung Palastmauer. Für ein paar Dollar bekommt man alles an Software, was man sich so ausdenken kann, sofern man sich auf Windows-Systeme verlassen will. Die brandneue Version von Photoshop beispielsweise. Auch  Windows 1o geht für ein paar Dollars  über die Theke.
Ich will keine „gecrackte“ Software auf offiziellen Schulrechnern einsetzen. Jedoch offizielle Lizenzen für Windows-Software zu kaufen ist unbezahlbar. Schließlich haben wir mehr als 50 Laptops ( Dell E6500 und E5500 ) mit einem Betriebssystem auszusstatten. Was liegt da näher als ein kostenfreies Linux-System zu wählen.

Persönliche Erfahrung und natürlich ein gut funktionierender Desktop waren die beiden ausschlaggebenden Kriterien für Linuxmint in der Version 17.2 mit dem Codenamen „Rafaela“.  Kurz vor meiner Abreise Mitte Oktober hatte ich mein Aboheft „Linux-Welt“ eingesteckt mit der neuesten Version von LinuxMint.

Nach der Ankunft der Fracht habe ich gleich begonnen, vier bootbare Memorysticks zu konfigurieren, damit wir heute am Montag (16. November 2015) mit der Fließbandinstallation von LinuxMint beginnen konnten. Maung Thaung, Nay Lin Thun und Aung Kyaw Moe vom Technical Service der Schule und Kyaw Zin Latt von der IT-Gruppe hatten in kurzer Zeit mehr als 30 Systeme aufgesetzt, die nun in den folgenden Tagen personalisiert werden und an die Endverbraucher ausgeliefert werden:

Es sind dies: Die Schulklinik, das Büro des Förderverein Myanmar, der  Technische Service, das Tourismusprojekt, der Schulkindergarten Mingun, die Computerschule in Mingun, die Mahasala-Schule in Kyaun Ma Kyi und vor allem für die Lehrkräfte des NTTC ( New Teach Training Center) und für das zentrale Office der Schulverwaltung.
Einige Linux-Verantwortliche werden speziell für das neue freie Betriebssystem ausgebildet. Sie stehen dann als „Seelsorger“ bei einem Wechsel von Windows zu Linux bereit. Alle, die einenn Computer bekommen, haben bereits Computerkenntnisse, jedoch ausschließlich basierend auf Microsoft-Produkten. Ich erwarte nicht, daß der Wechsel zu LinuxMint ohne jedes Problem von statten gehen wird aber andererseits  auch nicht mit fundamentalen  Widerständen.
Alleine schon die überaus einfache und schnelle Installation ist ein starkes überzeugendes Argument für Linux-Mint.

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Fließbandinstallation von LinuxMint: Kyaw Zin Latt, Maung Thaung, Aung Kyaw Moe und Nay Lin Thun. Foto: Karl Bruch

17.November 2015  Karl Bruch

siehe auch hier und unter der Kategorie IT-Projekt

Allgemein, IT-Ausbildung